Diese Quark-Mohn-Kuchen sind mehr als nur Gebäck – sie sind ein Stück Familiengeschichte. Das Grundrezept für den Teig stammt von meiner Mutter und wird seit Generationen weitergegeben. Der samtige Quark in Kombination mit aromatischem, gemahlenem Mohn verleiht den kleinen Kuchen eine Füllung, die sowohl cremig als auch nussig ist. Das Besondere an dieser Zubereitung ist die Form: Die Teigstücke werden nicht vollständig verschlossen, sondern nur wie kleine Taschen gefaltet – so kann die Füllung sichtbar bleiben und verführerisch hervorblitzen.
Diese Kuchen sind perfekt für gemütliche Nachmittage mit Kaffee oder als süße Begleitung zu einem festlichen Brunch. Das Finish mit warmem Wasser und etwas Honig sorgt für einen leichten Glanz und eine feine Süße auf der Oberfläche – ein raffinierter Trick, den meine Mutter mir gezeigt hat und der den Kuchen ihren besonderen Charakter verleiht.
Zutaten für den Quark-Mohn-Kuchen
Für den Hefeteig:
- ½ Würfel frische Hefe
- 500 g glattes Weizenmehl
- 100 g geschmolzene Butter
- 2 Eigelb
- 100 g Kristallzucker
- 250–300 ml warme Milch
- 1 Prise Salz
- 1 EL Rum (für das Aroma)
- Optional: etwas abgeriebene Zitronenschale
Für die Füllung:
- 1 Packung Quark
- Zucker nach Geschmack
- 1 Eigelb
- Zitronenschale und etwas Zitronensaft
- Etwas Milch (für die Cremigkeit)
- Optional: Rosinen, in Rum eingeweicht
- Etwas gemahlener Mohn (zum Binden und für den Geschmack)
Zum Verfeinern:
- 1 Ei + etwas Milch zum Bestreichen
- Nach Wunsch: Streusel aus je 1 Teil Mehl, Puderzucker und Butter
- Warmes Wasser mit etwas Honig (zum Bestreichen nach dem Backen)
Zubereitungsschritte
1. Vorteig ansetzen
Vermische etwas warme Milch mit einem Teelöffel Zucker und der zerbröckelten Hefe. Lasse diesen Ansatz an einem warmen Ort für etwa 10–15 Minuten aufgehen, bis sich Bläschen bilden.
2. Teig vorbereiten
Gib den gegangenen Vorteig zu den restlichen Zutaten für den Hefeteig. Verarbeite alles zu einem glatten, weichen Teig – das kann per Hand oder mit der Küchenmaschine erfolgen. Der Teig sollte geschmeidig, aber nicht klebrig sein. Zugedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.
3. Füllung anrühren
Vermische den Quark mit Eigelb, Zucker, Zitronensaft und -schale sowie einem kleinen Schuss Milch. Optional kannst du die Rosinen (am besten vorher in etwas Rum eingelegt) und gemahlenen Mohn untermischen – der Mohn verleiht nicht nur Geschmack, sondern sorgt auch für eine stabilere Konsistenz der Füllung.
4. Teig aufteilen und füllen
Forme aus dem gegangenen Teig eine dicke Rolle und teile sie in gleich große Stücke (die Größe kannst du nach Wunsch variieren). Jedes Stück leicht flachdrücken, etwas Füllung in die Mitte geben und den Teig wie eine Tasche halb zuklappen – nicht vollständig verschließen.
5. Bestreichen und garnieren
Lege die gefüllten Stücke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Bestreiche sie mit der Ei-Milch-Mischung. Wer mag, kann zusätzlich Streusel über die Oberseite geben – sie sorgen für eine knusprige Kruste mit zartem Biss.
6. Zweite Ruhephase
Lasse die Kuchenstücke nochmals 15 Minuten ruhen, damit sie schön aufgehen.
7. Backen
Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 25 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
8. Veredelung nach dem Backen
Direkt nach dem Backen bestreiche die noch heißen Kuchen an den Rändern vorsichtig mit einer Mischung aus warmem Wasser und Honig. Das verleiht einen natürlichen Glanz und ein angenehmes Aroma.
Wissenswertes zum Quark-Mohn-Kuchen
Dieses Rezept vereint klassische Elemente der osteuropäischen Backtradition mit einem Hauch österreichischer Mehlspeisenkunst. Mohn, Quark, Hefe und Rosinen sind typische Zutaten, die in vielen regionalen Spezialitäten zu finden sind. Besonders die halb geöffnete Form dieser kleinen Kuchen verleiht ihnen ein einzigartiges Aussehen und einen appetitlichen Charme.
Serviertipp: Am besten schmecken sie lauwarm oder frisch gebacken mit einer Tasse Kaffee oder Schwarztee. Reste lassen sich auch gut aufbewahren – am nächsten Tag einfach kurz aufbacken und sie sind fast wie frisch.
Variationen:
- Für eine fruchtige Note kannst du anstelle von Rosinen auch klein gewürfelte Äpfel oder Aprikosen verwenden.
- Wer es nussig mag, kann etwas geriebene Haselnüsse oder Mandeln unter die Füllung geben.
- Statt Honigwasser passt auch eine dünne Zuckerglasur mit Vanille hervorragend.
Fazit
Diese Quark-Mohn-Kuchen sind nicht nur optisch ein Highlight, sondern auch geschmacklich ein echter Genuss. Das Rezept eignet sich ideal für alle, die traditionelle Hausmannskost schätzen und Wert auf liebevoll zubereitetes Gebäck legen. Ob als Sonntagsgebäck, für Gäste oder als süßer Snack zum Kaffee – diese Taschen sind eine herzhafte Erinnerung an Mamas Backkünste, neu interpretiert mit einem Hauch Raffinesse.