Azu ist ein traditionelles Fleischgericht aus der tatarischen Küche – kräftig, deftig und voller Tiefe. Es besteht aus saftig geschmortem Rindfleisch, aromatischen Zwiebeln, säuerlichen Gewürzgurken und einer intensiv gewürzten, tomatigen Sauce. Die besondere Kombination aus süß, salzig, würzig und leicht sauer macht dieses Gericht einzigartig und unverwechselbar. Serviert mit duftendem Jasminreis ist Azu ein echtes Wohlfühlgericht, das Herz und Bauch wärmt.
Was macht Azu so besonders?
Das Geheimnis dieses Gerichts liegt im ausgewogenen Zusammenspiel der Zutaten: Die leichte Süße des Karamellzuckers, die Tiefe der Fleischbrühe, die Säure der Gewürzgurken und die feine Schärfe durch Gewürze wie Chili oder schwarzer Pfeffer erzeugen ein komplexes, rundes Geschmackserlebnis. Azu ist ein Gericht, das Zeit und Liebe zum Detail erfordert – aber genau das macht es so besonders. Perfekt für kalte Tage oder wenn du Gäste mit etwas Außergewöhnlichem überraschen möchtest.
Zubereitungszeit
- Vorbereitungszeit: ca. 45 Minuten
- Schmorzeit: ca. 55 Minuten
- Gesamtzeit: ca. 1 Std. 40 Min.
Zutaten für 4 Portionen
- 800 g Rindfleisch (z. B. Rostbraten oder Schulter, in feine Streifen geschnitten)
- 2 große Zwiebeln, fein gehackt
- 1 kleine Dose Tomatenmark (ca. 70 g)
- 1 EL Zucker (zum Karamellisieren)
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Liter Fleischbrühe
- 6 Gewürzgurken, in kleine Würfel geschnitten
- 50 g Butter
- 2 EL Mehl
- Öl zum Braten
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
- Optional: 1 TL Sojasauce, 1 Prise gemahlener Chili
- Beilage: Duftender Jasminreis (nach Packungsanweisung zubereitet)
Zubereitung
1. Fleisch vorbereiten
Das Rindfleisch in feine Streifen schneiden und in einer Schüssel mit 1 EL Öl vermengen. Für mindestens 2 Stunden abgedeckt im Kühlschrank marinieren – das macht es zarter und gibt der Oberfläche bereits erste Würze.
2. Anbraten und Aromagrundlage schaffen
In einem schweren Topf oder Bräter etwas Öl erhitzen und das Fleisch portionsweise scharf anbraten, bis es rundum gebräunt ist. Danach aus dem Topf nehmen und beiseitestellen.
Im gleichen Topf die gehackten Zwiebeln im Bratensatz anschwitzen, bis sie goldgelb sind. Dann den Zucker dazugeben und leicht karamellisieren lassen – das bringt eine feine Süße und Farbe in die Sauce.
Tomatenmark einrühren und 2–3 Minuten anrösten, damit es seine Säure verliert und mehr Umami entwickelt.
3. Schmoren und Soße verfeinern
Mit Fleischbrühe ablöschen, das angebratene Fleisch zurück in den Topf geben. Lorbeerblätter und eine Prise Salz hinzufügen. Alles bei mittlerer Hitze abgedeckt ca. 40–45 Minuten sanft köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist.
4. Soße abbinden und veredeln
Währenddessen die Butter mit dem Mehl in einer kleinen Schüssel verkneten – daraus entsteht eine sogenannte „Beurre manié“, die später die Soße bindet.
Diese Butter-Mehl-Mischung in kleinen Portionen in das köchelnde Ragout einrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Nun die gewürfelten Gewürzgurken hinzufügen und alles weitere 10 Minuten offen kochen lassen, damit sich die Aromen voll entfalten.
Mit Salz, Pfeffer, eventuell etwas Sojasauce und Chili abschmecken.
5. Beilage zubereiten
Parallel dazu den Jasminreis nach Packungsanleitung kochen. Durch sein blumiges Aroma bildet er einen perfekten Kontrast zur würzigen Soße.
Serviervorschlag
Das Azu heiß auf tiefen Tellern anrichten, mit einer großzügigen Portion Jasminreis daneben oder darunter. Wer mag, garniert mit frischem Dill, glatter Petersilie oder einem Klecks Schmand.
Tipps & Variationen
- Fleischalternative: Auch mit Lamm oder Hähnchenschenkelfleisch (ohne Haut) funktioniert dieses Rezept wunderbar.
- Noch herzhafter: Füge gewürfelte Kartoffeln 20 Minuten vor Ende der Garzeit direkt zur Sauce hinzu.
- Vegetarische Option: Ersetze das Fleisch durch gebratene Pilze oder geräucherten Tofu – und verwende Gemüsebrühe statt Fleischfond.
- Ein Tag später: Wie viele Schmorgerichte schmeckt Azu aufgewärmt sogar noch besser – ideal zum Vorbereiten.
Fazit
Azu nach tatarischer Art ist ein echtes Soulfood-Gericht mit Geschichte, Tiefe und Persönlichkeit. Es kombiniert ehrliche Zutaten mit raffiniertem Geschmack und ist ein Beweis dafür, dass Hausmannskost alles andere als langweilig ist. Mit seiner vollmundigen Sauce, den würzigen Noten und der weichen Reisbeilage ist dieses Gericht nicht nur nahrhaft – sondern auch ein emotionaler Genussmoment.